Für Parkinsonkranke und deren Angehörige ist es schwer, die Anzeichen der Krankheit zu begreifen und entsprechend damit umzugehen. Mein Mann sagte z.B. immer nur „mir geht es heute nicht gut„. Auf meine ständigen Nachfragen was ihn gerade bewegt, hat er sich langsam geöffnet. Jetzt, Jahre später wird mir bewusst wie wir den Alltag organisiert haben. Vielleicht ist für den einen oder anderen ein Tipp dabei :
Gedächtnis
Wenn wir beim Spaziergang Leute getroffen haben, sagte er nach 20 Metern : „Ich weiß gar nicht ob ich zurück gegrüßt habe". Also habe ich ihn aufgefordert , von vornherein sich zu sagen „Du musst grüßen". Nach knapp 2 Wochen hat er regelmäßig freundlich gegrüßt oder hallo gesagt.
Konzentration
Beim Schriftverkehr oder Akten sortieren starrte er auf die Papiere und konnte sie nicht einordnen. Dann hat er mit meiner Hilfe einzelne Stapel nach Datum oder Inhalt angelegt und Pause gemacht. Später wurde ein Stapel nach dem anderen abgearbeitet. Dies hat lange die Selbständigkeit erhalten und er brauchte nicht so oft „Hilf mir doch“ zu sagen.
Riechen
Der Geruchsverlust ist bei Parkinson bekannt, aber manchmal ist ein Geruch in der Nase, der nicht wirklich existiert. Beide Hände vor das Gesicht legen und einige Male in die Handflächen ein- und ausatmen, das neutralisiert den Geruchssinn.
Panikattacken
Durch die Nase flach einatmen, durch den Mund tief ausatmen.
Bewegung
Der gesunde Mensch kann mehrere Dinge gleichzeitig tun, z.B. aufräumen, Musik hören usw., nicht so der Parkinsonkranke. Also immer, auf eine Tätigkeit konzentrieren und gegebenenfalls den Händen nachschauen ob sie auch das tun, was man erwartet. So konnte er bis fast zum Schluss an seiner geliebten Eisenbahn basteln.
Selbständigkeit
Die Medikamente selbst einsortieren lassen, aber wachsam daneben stehen!!! So behält er den Überblick und es kommt nicht zu unkontrollierter Einnahme.
Angst und Wahnvorstellungen
Nicht sagen: Da ist doch nichts, lieber beruhigend anfassen oder verscheuchende Bewegung machen und sagen „Es ist gleich wieder gut".