Parkinson Selbsthilfe Treffen im Februar gemeinsam mit den Gruppen aus Einbeck und Northeim

Referent: Herr Mehrhoff,

Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. aus Neuss

 

zum Thema:   Fahrtüchtigkeit bei Morbus Parkinson

 

Derzeit ist das Thema "Fahrtauglichkeit im Alter" in aller Munde, Politik und Experten- gremien  melden sich zu Wort. Verkehrsdichte, Geschwindigkeit, Informations- und Kommunikationssysteme haben zugenommen. Dieses  Zusammenspiel muss heute von allen Verkehrsteilnehmern umgesetzt werden.

Auch wenn ältere Fahrer langsamer, vorsichtiger fahren dafür aber mit viel Erfahrung am Straßenverkehr teilnehmen, muss  die körperliche und geistige Fähigkeit grundsätzlich vorhanden sein.

Fahrtüchtigkeit als Sicherheitsaspekt kann  durch physische und psychische Erkrankung eingeschränkt sein.

Parkinson vermindert die Aufmerksamkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Belastungsfähigkeit, die Informationsverarbeitung.

Wie kann sich das äußern?

- Bedienungsfehler am Auto (Gas-Bremse), Fehlreaktionen an Ampel und Kreuz-

  ungen, fehlende Fahrpraxis

- Motorische Einschränkungen ((Schulter-Arm-Blick)

- Psychatrische Komplikationen (Doppelsehen, Halluzinationen)

- Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf durch Medikamente

- Multimorbilität ( zusätzliche Alterserkrankungen)

Bei starkem Tremor, On-Off Phasen und Überbeweglichkeit sollte das Fahren eingestellt werden.

Bei einem Unfall ist damit zu rechnen, dass schnell an der Fahrtauglichkeit gezweifelt wird. Eine Stellungnahme über Atteste und Gutachten kann teuer und nicht unbedingt zielführend werden. Überdies können hier die Straßenverkehrsämter sehr individuell entscheiden.

Jeder möchte natürlich ein Mindestmaß an Lebensqualität behalten. Besonders im ländlichen Raum kann man häufig nur sehr schlecht  auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

Bei Zweifeln, wie weit das Fahren noch möglich ist, bieten inzwischen verschiedene Spezialkliniken Reaktionstests an.

Ansonsten empfiehlt sich besonders auf die Tagesform zu achten und bei kritischer Selbsteinschätzung das Auto eher mal stehen zu lassen.