Referent: Herr Mehrhoff,
Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. aus Neuss
zum Thema: Fahrtüchtigkeit bei Morbus Parkinson
Derzeit ist das Thema "Fahrtauglichkeit im Alter" in aller Munde, Politik und Experten- gremien melden sich zu Wort. Verkehrsdichte, Geschwindigkeit, Informations- und Kommunikationssysteme haben zugenommen. Dieses Zusammenspiel muss heute von allen Verkehrsteilnehmern umgesetzt werden.
Auch wenn ältere Fahrer langsamer, vorsichtiger fahren dafür aber mit viel Erfahrung am Straßenverkehr teilnehmen, muss die körperliche und geistige Fähigkeit grundsätzlich vorhanden sein.
Fahrtüchtigkeit als Sicherheitsaspekt kann durch physische und psychische Erkrankung eingeschränkt sein.
Parkinson vermindert die Aufmerksamkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit, die Belastungsfähigkeit, die Informationsverarbeitung.
Wie kann sich das äußern?
- Bedienungsfehler am Auto (Gas-Bremse), Fehlreaktionen an Ampel und Kreuz-
ungen, fehlende Fahrpraxis
- Motorische Einschränkungen ((Schulter-Arm-Blick)
- Psychatrische Komplikationen (Doppelsehen, Halluzinationen)
- Tagesmüdigkeit, Sekundenschlaf durch Medikamente
- Multimorbilität ( zusätzliche Alterserkrankungen)
Bei starkem Tremor, On-Off Phasen und Überbeweglichkeit sollte das Fahren eingestellt werden.
Bei einem Unfall ist damit zu rechnen, dass schnell an der Fahrtauglichkeit gezweifelt wird. Eine Stellungnahme über Atteste und Gutachten kann teuer und nicht unbedingt zielführend werden. Überdies können hier die Straßenverkehrsämter sehr individuell entscheiden.
Jeder möchte natürlich ein Mindestmaß an Lebensqualität behalten. Besonders im ländlichen Raum kann man häufig nur sehr schlecht auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Bei Zweifeln, wie weit das Fahren noch möglich ist, bieten inzwischen verschiedene Spezialkliniken Reaktionstests an.
Ansonsten empfiehlt sich besonders auf die Tagesform zu achten und bei kritischer Selbsteinschätzung das Auto eher mal stehen zu lassen.